Häufig werden wir BIO-Imker etwas belächelt und bekommen zu hören, dass wir sowieso nicht kontrollieren könnten, welche Blüten unsere Bienen anfliegen. Grundsätzlich können wir einem Bienenvolk natürlich nicht vorschreiben, was sie anfliegen sollen. Wir können aber den Standort durchaus so wählen, dass im Flugradius von drei Kilometer möglichst viele naturbelassene, vielfältige und biologisch bewirtschaftete Flächen liegen und so den Kontakt mit Pestiziden möglichst gering zu halten. Neben dem Standort und Blühangebot spielt aber auch die artgerechte Bienenhaltung eine große Rolle.

Hier einige Unterschiede der biologischen Imkerei:

  • Das Winterfutter der Bienen besteht aus dem im Volk belassenen Honig und in Österreich erzeugtem BIO-Zucker.
  • Die Behandlung der Varroa-Milbe erfolgt ausschließlich mit zugelassenen Mitteln wie organischen Säuren (Ameisensäure, Oxalsäure).
  • Eine Verstümmelung der Königin zur Schwarmvermeidung ist unzulässig (Beschneiden der Flügel).
  • Die Mittelwände, welche Bauhilfen für die Waben darstellen, sind ausschließlich aus BIO-Wachs oder dem eigenen unbelasteten Wachskreislauf, um Rückstände im Wachs zu verhindern.
  • Im Brutraumbereich findet fast ausschließlich Naturwabenbau statt (es wird nur ein kleiner Streifen Mittelwand gegeben).

Wichtig zu erwähnen ist, dass viele Hobby-Imker*innen (meist kleinere Betriebe mit nur eine Handvoll Bienenstöcken) in Österreich ebenfalls nach den Vorgaben der BIO Verordnung arbeiten, aber aus Kostengründen nicht biozertifiziert sind. Am einfachsten eure*n Imker*in einfach mal ansprechen um mehr über deren Betriebsweise und Einstellungen zu Erfahren.